Die Naturbestattung ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Bestattungsformen in der freien Natur. Viele Menschen empfinden Friedhöfe als letzte Ruhestätte als einengend oder bedrückend. Die Naturbestattung mit ihren Unterformen stellt für naturverbundene Menschen eine befreiende Aussicht dar. Alle Formen der Naturbestattung setzen eine vorherige Einäscherung voraus und sind somit Sonderformen der Feuerbestattung. Hierzu zählen beispielsweise die Seebestattung, die Baumbestattung und die Luftbestattung. Die Natur übernimmt die Grabpflege, wodurch Hinterbliebene finanziell und organisatorisch entlastet werden.
Die Baumbestattung
Bei der Baumbestattung wird die verstorbene Person unmittelbar in der Nähe eines Baumes bestattet. In der Regel setzt sie eine Einäscherung voraus. Die Beisetzung erfolgt in einer biologisch abbaubaren Urne. Die Asche der verstorbenen Person wird über die Wurzeln vom Baum aufgenommen und kehrt somit in den Kreislauf des Lebens zurück. Die Baumbestattung ist außerdem eine sehr persönliche Erinnerung an die verstorbene Person. Bekannte Unterformen der Baumbestattung ist die Tree of Life Baumbestattung sowie die FriedWald® Bestattung. Viele lokale Friedhöfe bieten auch Baumbestattungen an.
Die Tree of Life® Baumbestattung
Bei dieser Form der Baumbestattung wird die Asche der verstorbenen Person mit frischer Erde vermischt. Anschließend wird ein junger Baum in das Gemisch gesetzt. Über einige Monate hinweg nehmen die Wurzeln die Asche auf. Ist der Baum pflanzfertig, wird er den Angehörigen übergeben. Somit kann er zum Beispiel im eigenen Garten angepflanzt werden und bietet einen ganz persönlichen Erinnerungsort.
Die FriedWald® Bestattung
Der FriedWald® ist eine Alternative zu einem klassischen Friedhof. In ausgewiesenen Wäldern wird die biologisch abbaubare Urne einer verstorbenen Person am Wurzelwerk eines frei wachsenden Baumes beigesetzt. Bereits zu Lebzeiten kann ein Baum im FriedWald®erworben werden. Unter einem Baum können bis zu 20 verstorbene Personen ihre letzte Ruhe finden. Neben einem eigenen Baum kann die verstorbene Person auch an einem frei wählbaren Einzelplatz neben anderen Menschen bestattet werden. Die kostengünstigste Variante ist ein Basisplatz, bei welchem der Förster die Ruhestätte bestimmt. Sternenkinder können unter einem „Sternschnuppenbaum“ die letzte Ruhe finden. Im FriedWald®besteht die Möglichkeit einer frei gestaltbaren Beisetzung. Auf Grabschmuck und Grabsteine wird im FriedWald®verzichtet. Es gibt die Möglichkeit am Stamm des Baumes eine Gedenktafel anbringen zu lassen. Der Preis und die Ruhedauer richten sich nach dem Alter, der Lage und der Seltenheit eines Baumes.
Die Luftbestattung
Bei der Luftbestattung wird die Asche einer verstorbenen Person aus einem Flugzeug oder Hubschrauber (Flugbestattung) oder aus einem fliegenden Heißluftballon gestreut. Diese Bestattungsform ist nach deutscher Gesetzgebung nicht erlaubt. Die Asche kann jedoch zum Beispiel nach Frankreich, in die Niederlande, nach Österreich, Tschechien oder die Schweiz überführt und dort beigesetzt werden. Wer sich eine Luftbestattung wünscht, sollte diesen Wunsch zu Lebzeiten äußern und unbedingt im Rahmen einer Bestattungsvorsorge (hier Link zur Bestattungsvorsorge möglich) vertraglich festhalten. Bei der Flugbestattung können 2-3 Angehörige dabei sein, im Korb eines Heißluftballons finden bis zu 6 Trauergäste Platz. An Bord ist eine individuell gestaltbare Trauerfeier genauso möglich, wie auf dem Boden. Auf Wunsch kann die Bestattung auch anonym, also ohne Trauergäste vorgenommen werden.
Die Himmelsbestattung
Die Himmelsbestattung ist eine Form der Luftbestattung, bei welcher die Asche einer verstorbenen Person entweder direkt in einen Ballon gefüllt oder in einer Kapsel an einen Ballon befestigt wird. Der Helium- oder Wetterballon steigt mit der Asche in den Himmel auf. Bei guten Wetterbedingungen ist er noch bis zu 20 Minuten lang sichtbar. Erreicht er die Stratosphäre in 20 bis 35 km Höhe, platzt der Ballon und gibt die Asche frei.